Emotionen im Business

Emotionen im Business? Ja bitte, aber respektvoll!

Oft höre ich, dass Emotionen im Business nichts zu suchen hätten. Ist diese Ansicht noch zeitgemäß, oder entspricht sie eher einem überholten Verständnis von Professionalität? Werfen wir mal einen ehrlichen Blick darauf, warum Emotionen im Business nicht nur einen Platz haben, sondern sogar eine wesentliche Rolle spielen sollten.

Der Bullshit-Check: Emotionen sind unvermeidlich

Wir sind Menschen, keine Maschinen. Emotionen wie Freude, Spaß, Ärger, Frust und Trauer sind ein integraler Bestandteil unseres Seins. Die Vorstellung, wir könnten diese von uns abspalten, ist nicht nur unrealistisch, sondern auch schädlich. Egal in welchem Kontext.Die Anerkennung und der angemessene Umgang mit unseren Gefühlen sind der Schlüssel zu einer gesünderen Arbeitsumgebung.Stell dir eine Arbeitswelt vor, in der Emotionen offen und urteilsfrei kommuniziert werden. Dies würde nicht nur das gegenseitige Verständnis verbessern, sondern auch die Kommunikation innerhalb deines Teams.

Emotionen als Treiber im Business

Emotionen beeinflussen unweigerlich unser Verhalten und unsere Entscheidungen – auch im Business.

Selbstverständlich ist es nicht immer angebracht, jede Emotion offen zu zeigen. Doch das komplette Unterdrücken ist ebenso wenig ratsam, da weggeschobene Emotionen oft mit mehr Wucht zurückkommen.Stattdessen sollten wir lernen, unsere Emotionen zu erkennen, zu verstehen und sie konstruktiv zu nutzen. Dies erfordert Selbstreflexion und Achtsamkeit. Ein bewusster Umgang mit Emotionen kann dich zu einer besseren Führungskraft machen und auch deinem Team nützen.Hier sind 5 Möglichkeiten, wie du das in der Praxis umsetzen kannst:

     

      1. Regulierung der eigenen Emotionen und Vorbildfunktion: Nach dem Erkennen der eigenen Emotionen ist es wichtig, sie zu steuern. Dies bedeutet nicht, Emotionen zu unterdrücken, sondern vielmehr, angemessen darauf zu reagieren. Beispielsweise könntest du als Führungskraft, eine kurze Pause einlegen, wenn du dich gerade ärgerst. Wenn du deine Emotionen gut managst, zeigst du deinem Team, dass emotionale Intelligenz und Professionalität Hand in Hand gehen.

      1. Empathie und Verständnis für andere: Eine Schlüsselkomponente emotionaler Intelligenz ist es, Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen. Dies fördert Empathie und hilft dabei, stärkere Beziehungen im Team aufzubauen. Wenn du verstehst, was andere fühlen, kannst du automatisch effektiver kommunizieren und Konflikte besser lösen.

      1. Förderung eines offenen emotionalen Klimas: Der bewusste Umgang mit Emotionen beinhaltet auch die Schaffung einer Umgebung, in der Teammitglieder keine Angst haben, ihre Gefühle auszudrücken. Dies führt zu einer Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der sich deine Teammitglieder wertgeschätzt und verstanden fühlen.

      1. Konstruktives Feedback geben und annehmen: Der bewusste Umgang mit Emotionen ermöglicht es dir, Feedback so zu geben und zu empfangen, dass es konstruktiv ist und niemanden verletzt. So förderst du ganz nebenbei auch das persönliche Wachstum und die Teamdynamik.

      1. Umgang mit Stress und Druck: Führungskräfte und Teammitglieder, die gelernt haben, ihre Emotionen zu managen, können besser mit Stress und Druck umgehen. Dies führt zu besserer Entscheidungsfindung und einem gesunden Arbeitsalltag.

    Emotionale Intelligenz und Menschlichkeit

    Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die von anderen wahrzunehmen, zu verstehen und entsprechend zu handeln. Wenn emotionale Intelligenz in der Arbeitsumgebung gelebt und gefördert wird, schaffst du eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit, die zu einem gesteigerten Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden und zu mehr Zusammenhalt im Team führt.

    Hinter jedem Firmennamen, Geschäftsanzug, jeder E-Mail und jedem Meeting steckt ein Mensch mit Emotionen. Ein Mensch, der sich freut, ärgert oder auch mal traurig ist. Diese menschliche Seite sollten wir im Geschäftsleben nicht nur anerkennen, sondern sie als Zeichen von Stärke und emotionaler Reife hervorheben.

    Fazit: Menschlichkeit ist keine Schwäche

    Emotionen im Business zu unterdrücken oder zu ignorieren, ist weder realistisch noch wünschenswert. Stattdessen sollten wir einen offenen, respektvollen und bewussten Umgang mit unseren Emotionen anstreben. Emotionale Intelligenz im Geschäftsleben zu fördern, bedeutet, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die nicht nur produktiver, sondern auch menschlicher ist. Denn letztendlich sind es doch die Menschen, die ein Unternehmen ausmachen.

    Nach oben scrollen