Paellas

Das Sowohl-als-auch-Prinzip: Ich bin mit bergischen Eintöpfen und spanischen Fischgerichten groß geworden

Sekt oder Selters?
Barfuß oder Lackschuh?
Eintopf oder Fischgericht?

Alle oben genannten Zitate haben eines gemeinsam, es steckt ein „oder“ drin und damit implizit die Aufforderung, sich zu entscheiden.

Wie herrlich, dass ich schon in meiner Kindheit die Erfahrung vom Sowohl-als-auch-Prinzip machen durfte und seit Jahren aktiv nutze.

Das Sowohl-als-auch-Prinzip heißt für mich, nicht zwingend alles gleichzeitig haben zu müssen. Denn wer mischt schon gerne Sekt mit Wasser oder läuft mit nur einem Lackschuh rum? Und ehrlich gesagt, kenne ich auch keinen bergischen Eintopf mit Fisch….

Doch begegnen mir im Leben immer wieder Situationen, in denen ich es unglaublich erleichternd finde, mich nicht nur für eine Sache und damit gegen eine Sache entscheiden zu müssen, sondern mir beides gönnen zu dürfen.

Viele von meinen Lesern wissen: Ich habe eine deutsche Mutter und einen spanischen Vater.

Wenn ich so in meiner Kindheit krame, dann erinnere ich mich gerne an die Einfachheit, die ich in meiner deutschen Familie kennen gelernt habe. Wenn meine Oma kochte, gab es innerhalb der Woche immer Eintopf. Dieser Eintopf bestand meist aus Gemüsesorten aus der Region und Kartoffeln. Die Fleischeinlage war nur für meinen Opa bestimmt. Nur hin und wieder bekamen wir davon etwas ab.

Meine Mutter kochte diese Eintöpfe hauptsächlich innerhalb der Woche. Am Wochenende war mein Vater für die Zubereitung des Essens zuständig. Er kochte meistens ein herrliches, mediterranes Fischgericht. Das hatte immer etwas ganz besonderes.

Am Wochenende saßen wir meist länger als in der Woche am Tisch. So einen Fisch zu entgräten, dauert halt seine Zeit. Aber auch darüber hinaus, dauerten die Mahlzeiten länger. Vielleicht kam mir das auch nur so vor, denn gesprochen wurde nur sehr wenig getreu dem Satz: Mit vollem Mund spricht man nicht….

Beides haben zu können und die unterschiedlichen Esskulturen zu erleben, hat mein Leben enorm bereichert, denn ich habe weiter danach gelebt.

Auch später, als junge Mutter, fand ich es großartig, morgens im legeren Outfit mit den Kindern im Sandkasten zu sitzen und am Wochenende im schicken Kostüm und Pumps auf Messen zu stehen und Kundenkontakte zu knüpfen….

Oder ich liebe meine Campingurlaube, ganz spartanisch mit kleinem Zelt und wenig Geschirr genauso wie meine Urlaube im luxuriösen Hotel.

Das Sowohl-als-auch-Prinzip setzt für mich unglaublich viel Kreativität frei.

In meinen Augen kann so viel Neues entstehen. Es hilft mir, in stressigen Situationen eine Balance zu finden, Dinge miteinander zu vereinbaren. Auch fühle ich mich in Verhandlungen so viel freier.

Es gibt halt Tage, da ist der bergische Eintopf wunderbar. Und der Fisch mit köstlichem Knoblauch und leckeren Beilagen hat für mich hier in Wuppertal eine Besonderheit.

Sowohl- als-auch – ein Weg zur mehr Freiheit und Flexibilität.

Herzliche Grüße,
Ihre Stefanie Schäfer
…hellauf bereichernd…

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