Eine Generation mit neuer Weltsicht
Nachfragen, Wissen anhäufen – diese typischen Eigenschaften, wurden der Generation Y von den anderen Generationen anerzogen. Sie sind eine bunte Mischung anspruchsvoller Individualisten, die durchaus eine hohe Leistungsbereitschaft zeigen, sozial sehr gut vernetzt durchs Leben gehen, jetzt in den Arbeitsmarkt eindringen und die Arbeitswelt mit frischem Wind und dynamischer Vielfalt bereichern.
Wer wird als Generation Y bezeichnet?
Die Generation Y ist die Generation, die zwischen 1980 und 1995 geboren wurde, also 24 – 39 Jahre alt ist.
Erstmalig wurde der Begriff „Generation Y“ im Jahr 1993 in einem Artikel in der Fachzeitschrift Ad Age verwendet (Ad Age 1993, S 16). Zu dieser Zeit umfasste die Definition junge Menschen, die nach 1981 geboren wurden.
Sie sind aufgewachsen in einer Gesellschaft mit hoher Transparenz, ständiger Kommunikation, vielen Wahlmöglichkeiten und großem Individualismus. Geprägt von Helikopter-Eltern, die immer für die Kinder gesorgt haben. Die ihnen fast alles ermöglicht haben, von teuren Hobbies über Auslandsreisen, Autos, Markenklamotten, Finanzierung der Studentenbude. Die eher Kumpel als Autoritätspersonen waren bzw. sind, die die gleiche Musikrichtung haben, die sich selber noch jung genug fühlen, um mit ihren Kindern in die selbe Kneipe zu gehen, die selber noch sehr aktiv sind und nicht daran denken, in Rente zu gehen. Eltern, die ihren Kindern von klein auf suggeriert haben, sie seien was ganz Besonderes und sie verdienen nur das Beste. Und die ihnen mit auf den Weg gegeben haben, dass sie im Leben das tun sollen, was sie wirklich glücklich macht.
Kein Wunder, dass die Ypsiloner – auch manchmal Millenials genannt – hohe Ansprüche und Erwartungen haben.
Neue Werte bestimmen das Land
Weg von den Werten der Eltern wie Disziplin, Gehorsam und Pflichtbewusstsein, bewegen sich die Ypsiloner hin zu Individualität, Flexibilität, Spaß und Freude.
Geld, Status und Macht rücken in den Hintergrund zugunsten von sinnerfülltem Tun, Internationalität und gesellschaftlicher Relevanz.
Die Ypsiloner haben ein starkes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. In unseren heutigen potenziell gefährlichen und unbeständigen Zeiten bieten Freunde Sicherheit und Zuflucht – auch virtuell.
Soziale Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft schreiben die Ypsiloner groß. Energiesparen, Nachhaltigkeit und Naturschutz sind für sie selbstverständlich.
Getreu dem Motto „YOLO“ – You Only Live Once – streben sie nach Freiheit und Freude. Das Leben ist kurz und jede Sekunde kostbar – darum hat Freizeit für sie einen hohen Stellenwert.
Der Sharing-Gedanke
Für sie ist „Teilen“ wichtiger als „Besitzen“. Ob Autos, Stadtfahrräder, Gärten oder Designermode – all das wird lieber ausgeliehen oder gemietet. Selbst „Wissen“ wird geteilt.
Eine „Wir-Kultur“ löst die „Ich-Kultur“ ab. Kollaboration, Community, Share-Economy, Projektarbeit, Facebook-Gruppen und Co-Working – dies sind alles Schlagworte einer neuen Generation.
Individuelle Verwirklichung gepaart mit kollektiver Zusammenarbeit – da wird für die Ypsiloner ein Schuh draus. Im Privaten als auch beruflich.
Zickzack-Karrieren
„Sie haben eine Lücke im Lebenslauf“. „Ja, war geil.“ twitter.com/regieklappe
Unterbrechungen und Richtungswechsel im Lebenslauf sind für Ypsiloner selbstverständlich. Nicht selten fragen sie im Bewerbungsgespräch nach einem Sabbatical. Sie haben die Erwartung an ihre Arbeitgeber, Personalverantwortlichen und Führungskräfte, dass sie ihren Lifestyle mittragen und unterstützen.
Sie erwarten Verständnis für ihre Reisen oder Projekte, die sie neben dem Job bearbeiten. Erst kürzlich sprach ich mit einem jungen Mann, der neben seiner Tätigkeit als Recruiter seine Karriere als Singer-Songwriter pusht und darum nur in Teilzeit arbeitet – und das mit gerade 30. Oder ich begegnete einer jungen Frau, die in einer Marketingagentur in Teilzeit arbeitete, damit sie parallel ihr Buchprojekt umsetzen kann.
Eine Freundin meiner Tochter baut neben ihrem Job als Graphikdesignerin ihr Online-Geschäft auf. Warum nicht?
Neues Lernen
Wissen wird situativ. Die Wissenskompetenz der Ypsiloner besteht nicht im Aufbau von Allgemeinwissen sondern vielmehr in der situativen Anwendung von digital zugänglichem Wissen, um Probleme zu lösen. Wissen in die Praxis zu bringen – darin besteht die Herausforderung. Hierfür braucht es neue Lernräume, denn stures Auswendiglernen ist für die Generation Y ein Graus.
Arbeitsumfeld
Ypsiloner benötigen einen modernen Arbeitsplatz, an dem sie sich richtig wohlfühlen. Dazu gehört ein hohes Maß an Flexibilität und die Möglichkeit, die Arbeit von überall aus zu bewältigen. Selbstverständlich sollte die Technologie am Arbeitsplatz zeitgemäß sein. Die Nutzung sozialer Medien sowie virtuelle Netzwerke sind für die Generation selbstverständlich und nichts Besonderes.
Unternehmenskultur
Keine Frage also, dass Unternehmer neue Fragen haben, neue Antworten und neue Lösungen brauchen, um die neue Generation für sich zu gewinnen.
Es braucht mehr denn je eine Unternehmenskultur, die angenehm, informell und positiv ist und in der jeder er selbst sein kann.
An welchen Stellschrauben Sie konkret drehen müssen, damit die Unternehmenskultur für alle Mitarbeiter attraktiv ist, darüber komme ich gerne mit Ihnen ins Gespräch.
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